Freitag, 28. Juli 2017

Zero-Waste Einkaufen - manchmal ist's ganz einfach!

Hallo liebe LeserInnen!

Heute geht's endlich, wie bereits angekündigt, um das plastikfreie bzw. reduzierte Einkaufen! 

Zugegeben, grade in normalen Supermärkten verzweifelt man manchmal, weil wirklich so gut wie alles in Plastik verpackt zu sein scheint! 
Und selbst in Bio-Märkten bessert sich dieser Eindruck nicht, im Gegenteil. Es erscheint einem fast noch mehr, denn zum Beispiel Fleischersatzprodukte, Soja-, Hafer-, Mandel- und andere pflanzliche Drinks gibt es hierzulande wirklich noch nirgends in Glasflaschen - weder Einweg, noch Mehrweg. 

Da bleibt leider bisher nur selber machen, oder diese Produkte unter "Ausnahmen" verbuchen und weiter kaufen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Was mich betrifft, ich versuche so gut es geht darauf zu verzichten, mache aber auch mal eine Ausnahme wenn ich Lust auf einen solchen Drink habe. 

Das kommt ausgesprochen selten vor und daher ist das für mich ein guter Kompromiss. 

Ebenso der Kauf von Produkten, die zwar (in Plastik) verpackt sind, aber kurz vorm Ablauf des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) stehen. 

Hier greife ich gern mal zu, da ich es noch schlimmer finde Lebensmittel wegzuwerfen, als das eine oder andere Teil noch verpackt zu kaufen! 

Schließlich heißt es ja: "Mindestens haltbar bis...!" nicht: "Absolut tödlich ab...!" ;-) 

Nun klingt das jetzt alles noch nicht wirklich motivierend, aber es wird besser. Denn wenn man ein bisschen intensiver sucht und sich etwas Zeit lässt beim Einkaufen, dann findet man doch so Einiges, das plastikfrei ist. 

Zum einen wären das natürlich Klassiker wie Obst und Gemüse, zum anderen gibt's viele tolle Lebensmittel im Glas / in Flaschen. 

Was ich bisher gesehen habe: 

- Erbsen & Möhren
- Mais
- diverse Bohnen
- Spargel
- Artischocken
- verschiedenes Obst (zum Beispiel Kirschen)
- Tofu
- Seitan
- Würstchen (Auch Veggie!)
- Sauerkraut
- Rotkohl (im Gegensatz zu Tiefkühlrotkohl auch oft vegetarier- und / oder veganerfreundlich)
- Rote Bete
- Mixed Pickles 
- Silberzwiebeln 
- Champignons
- Diverse Suppen
- Ketchup & Mayonnaise 
- Smoothies 
- Geschnittene Kartoffeln (praktisch für Menschen, die nicht gut       selber schneiden können, oder denen schlicht die Zeit fehlt) 
- verschiedene Sorten eingelegte Gurken 
- Aufstriche (oftmals auch rein pflanzlich) 
- Pestos 
- Honig 
Marmelade & Konfitüre
- Agavendicksaft 
- Ahornsirup 
- Säfte 
- Limonaden
- Cola
- Wasser (mit viel Sprudel, Medium und zumindest im Getränkemarkt auch ohne Sprudel)
- Alkohol
- Sirup
- Joghurt & Kuh- und Ziegenmilch (oft sind diese Produkte sogar im Mehrwegglas / in der Mehrwegflasche) 
- Milchreis
- Rote Grütze
- Dressings
- Saucen & Dips
- Öl
- Essig
- Butter (Bei Aldi)
- Feta
- Antipasti
- Tomaten
- Oliven
- Suppen
- Brotbackmischungen
- Kuchen
- Gewürze

u.v.m.!

Nun kann man natürlich argumentieren, dass Gläser im Grunde auch Einwegprodukte sind und die Deckel meist eine Kunststoffbeschichtung innen drin haben (die zumindest bei vielen Bio-Produkten jedoch BPA-frei ist).

Das ist richtig, keine Frage! Aber: Im Gegensatz zu Plastikverpackungen MUSS man Gläser und Flaschen nicht wegwerfen! Statt dessen kann man sie gründlich spülen, die Etiketten entfernen und dann immer wieder verwenden. Zum Beispiel beim Einkauf im Unverpackt-Laden oder auch, was viele nicht wissen, zum Einfrieren.

So ersetzt man gleich die schrecklichen Plastikgefrierbeutel und schont auch noch den Geldbeutel!

Soweit zur Theorie - kommen wir nun zur Praxis! Was sollte man beim plastikfreien Einkauf bedenken, bzw. nach Möglichkeit immer dabei haben?

Dazu möchte ich euch gern ein Bild meines Einkaufskorbes zeigen.




Auf diesem Foto sieht man schon ziemlich gut die wichtigsten Basics.

Nochmal übersichtlich aufgelistet wären dies:

- Obst- und Gemüsenetze in verschiedenen Größen

- Ein Brotbeutel aus Leinen (damit das Brot "atmen" kann)

- Stoffbeutelchen in verschiedenen Größen (besonders im Unverpackt-  Laden praktisch, da man nicht so viele Gläser benötigt!)

- eventuell ein größeres Netz für Orangen oder Kartoffeln

- Große Stoffbeutel für alles, das nicht in den Korb passt(oder soll!)

- optional: eine leere Glas-oder Edelstahlflasche um sich etwas     Flüssiges abfüllen zu können. Bei uns auf dem Wochenmarkt gibt es zum Beispiel einen Stand, an dem man frisch gepressten Orangensaft bekommt.

- Eine, oder mehrere Edelstahldose*n (oder wie hier zu sehen einen Henkelmann) für Käse / Wurst

- optional: Notizheftchen + Füller / Kugelschreiber um sich gegebenenfalls notieren zu können wo man besonders interessante Artikel entdeckt hat (Ich vergesse sowas oft. Daher brauche ich diese Gedächtnisstützen.).

- optional: To-Go-Becher und Besteck für den Fall dass man vielleicht spontan noch ins Grüne will und sich vorher etwas Leckeres zu essen kaufen möchte.

Der Korb ist immer mit der Basisausstattung im Auto! Sollte ich spontan ohne Auto einkaufen gehen, habe ich zumindest immer ein paar Beutel und kleine Netze im Rucksack, ebenso wie einen To-Go-Behälter, das Besteck und die Notizhefte (samt Füller)

Das erscheint erstmal viel und irgendwie auch umständlich, ist aber mit der Zeit so selbstverständlich wie als Vegetarier kein Fleisch mehr zu essen. ;-)

Als Beweis gibt's nachfolgend ein paar Impressionen von (nahezu) plastikfreien Einkäufen!



Einkauf bei den Veedelskrämern in Köln Ehrenfeld. Zu sehen:

Getrocknete Soja-Schnetzel, Müsli und Sonnenblumenkerne, Gemischte Bruchschokolade, (etwas versteckt) Kakaopulver, Gemischte Bonbons, 2 Sorten Fruchtessig (verdünnt auch trinkbar), veganes Tomatenpesto, Haaröl, Feste Zahnpasta, getrocknete Tomaten und ein Stück Seife.


Einkauf auf dem Wochenmarkt in Meerbusch Büderich. Zu sehen:

Mandarinen, gemischter Salat (Bio), frisch gepresster Orangensaft, hausgemachter Käsekuchen (Leider etwas gekippt, aber trotzdem super lecker!), Ziegenkäse, Stuten mit Rosinen & ein Brötchen.



Einkauf auf dem Bauernmarkt in Düsseldorf-Unterbilk / Friedensplätzchen.

Zu sehen: Erdbeeren. Die ursprünglich dazu gehörende Plastikschale habe ich direkt am Stand gelassen, da mir garantiert wurde dass diese  weiterverwendet wird.

Einkauf bei Alnatura in Meerbusch-Büderich. Zu sehen:

Waschpulver im Karton, eine Flasche Infused Water in der Mehrwegflasche, Erdbeeren, Bio-Rapsöl, Rote Kohlrabi, Radieschen, Bananen, eine Zucchini, Möhren, 2 Granatäpfel, die reduziert waren, da sie schnell aufgebraucht werden mussten & lose Kartoffeln festkochend.  

Kein Einkauf, sondern die Ausbeute eines Besuchs beim Foodsharing Krefeld.

Zu sehen: Salat, Chicorée, Brokkoli, Rübe, Petersilie, Fenchel, Minze & Spinat. 

Einkauf bei Alnatura in Meerbusch-Büderich, ausnahmsweise ganz ohne Beutel. Zu sehen:

Eine Mehrwegflasche ChariTea, Zitronen, Möhren & Limetten.

Es war überhaupt kein Problem alles lose auf's Band zu legen. :-)


Einkauf bei Denn's (D) in Köln-Ehrenfeld und bei den Veedelskrämern (VK).

Zu sehen: Diverse Limonaden & Smoothies (D),Ketchup (D), Smoothies (D), Agavendicksaft (D), Veganer Schoko-Brotaufstrich (D), Vegane Mayo (D), Brot (D), Blaubeeren (D), Käse aus mikrobakteriellem Lab (D), Hanf-Joghurt, der reduziert war, weil das MHD kurz vor dem Ablaufen stand (D)

Shampoo-Bar der Marke Rosenrot (VK), Festes Deo im Glas der Marke Rosenrot (VK), veganes, englisches Weingummi (VK), Cashewkerne scharf (VK), Naturreis (VK) & gemischte Bruchschokolade (VK).  


Einkauf bei Veedelskrämer in Köln-Ehrenfeld.

Zu sehen: Bruchschokolade, rote Linsen, Naturreis und diverse andere Grundnahrungsmittel, Transportbehälter für meine neue Bambus-Zahnbürste, Studentenfutter mit Cranberries, festes Deo, Limonaden, Bambuszahnbürste, Shampoo-Bar (Kräuter), Conditioner-Bar, Konjac-Schwamm.


Ihr sehr also, es funktioniert! Mit Obst, Gemüse und Brot übrigens auch im "normalen" Supermarkt, der konventionellen Bäckerei (die geben mir mittlerweile sogar ein Stück Kuchen in die mitgebrachte Dose!) oder sogar im REWE To Go an der Tankstelle. Klar, dort gibt's nicht so eine große Auswahl, aber zumindest Brötchen und Obst habe ich dort schon problemlos in meine Beutelchen und Dosen bekommen. Auch Kaffee war kein Thema. Sie verkaufen ja mittlerweile selbst Mehrweg-Becher. Zudem gibt's Smoothies im Glas (von True Fruits) und als nicht alkoholische Getränke ChariTea & FritzCola / Limo.

In diesem Sinne - Traut Euch, liebe Leser*innen und probiert es doch einfach mal aus! Es ist wirklich nicht allzu schwer ins plastikreduzierte Leben zu starten! ;-)

Ihr werdet sehen, es lohnt sich und je größer die Erfolge werden, desto mehr Spaß macht es sich immer mehr Ziele zu setzen.

Ich sage nur: "Gelber Sack!"

Doch dazu gibt's mehr im nächsten Post.

Bis dahin alles Liebe,
Eure Brilona

P.S.: Wie immer dürft Ihr mir gern einen Kommentar da lassen. :-)





1 Kommentar:

  1. Sehr ausführlich geschrieben und sehr motivierend. Da kann man sich einiges von mitnehmen!

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