Freitag, 1. Dezember 2017

Auf Reisen Zero Waste bzw. plastikreduziert? Es ist gar nicht so schwer wie es klingt!

Hallo liebe Leser*innen!

Das Jahr nähert sich dem Ende. Alle Reisen, Kurztrips und Tagestouren die anstanden, sind absolviert. Zeit einmal ein Fazit zu ziehen, denn natürlich wollte ich auch im Urlaub etc. so plastikfrei wie möglich leben.

Anfangen möchte ich mit der Reise nach Giengen an der Brenz (3 Tage), eine Reise, die ich meiner Mutter schon lange versprochen hatte, und die wir dieses Jahr endlich antreten konnten.

Da wir mit dem Auto fuhren und eine Ferienwohnung hatten, konnten wir natürlich sehr gut plastikfrei einkaufen. Einen Teil haben wir von zuhause mitgenommen (Wasser, bestimmte Yoghurts im Pfandglas, etwas Obst für die Reise, belegte Brote, etc.), den Rest (frisches Brot, weiteres Obst, Möhren für zwischendurch und Ähnliches) haben wir vor Ort gekauft.

Leider gab es keinen Unverpackt-Laden im Ort, aber beim Bäcker und auch im Supermarkt war es kein Problem mit den mitgebrachten Dosen und Beutelchen einzukaufen. Softdrinks (meine Mutter trinkt kein Leitungswasser) haben wir in Mehrwegglasflaschen gekauft und zu den Ausflügen mitgenommen.

Auch den Kaffee zum mitnehmen haben wir problemlos in unsere Becher bekommen und wenn wir beim Kaltgetränk den Trinkhalm abbestellt haben, hat uns keiner blöd angeschaut. 



Alles in allem war die Reise diesbezüglich also schonmal ein voller Erfolg! 


Die nächste Reise führte mich im August allein mit meinem kleinen Up! in die Lüneburger Heide, beziehungsweise nach Schneverdingen, zur Heideblüte. Schon seit ich als Kind mit meinen Großeltern den Heimatfilm "Grün ist die Heide" (mit Roy Black) gesehen habe, faszinierte mich diese Gegend. Also nutzte ich nun, mit 36 Jahren endlich einmal die Gelegenheit und verwirklichte mir diesen Reisetraum. Natürlich hatte ich auch bei dieser Reise immer im Hinterkopf so "Less Waste" wie möglich zu leben.  

Da meine Recherchen jedoch ergeben hatten, dass es auch dort in der Nähe keinen Unverpackt-Laden geben würde, entschloss ich mich vorher noch einen Abstecher nach Münster zu machen. 

Da in der Lüneburger Heide ja nicht an jeder Ecke ein Café steht und ich für "zwischendurch" was zu knabbern brauchte, wollte ich mich dort mit haltbaren Leckereien wie Studentenfutter, Nüssen und veganen Weingummis eindecken. 

Zudem finde ich es immer wieder schön neue Unverpackt-Läden kennen zu lernen. 

Um nicht unnötig neue Beutel und Dosen kaufen zu müssen, hatte ich natürlich alles von zuhause ins Auto gepackt und kam dort gut vorbereitet an. 

Das hat sich auch als gut erwiesen, denn wie es so ist, habe ich dort einiges mehr entdeckt und mitgenommen, als geplant. Dabei handelte es dich jedoch um Sachen, die es in "unserem" Unverpackt-Laden (noch) nicht gab, bzw. um Produkte, die ich zum Vergleich mit den Bekannten einmal ausprobieren wollte. 

Nachfolgend seht ihr ein paar Impressionen aus dem Laden und von meinen Einkäufen dort. 


Natürlich Unverpackt in Münster 


Milchprodukte im Pfandglas


                                         
Nur ein Teil der Süßwarenabteilung! 


                           
Mein geliebtes altes Körbchen und im Hintergrund eine Auswahl an Trinkflaschen, die dort verkauft werden. In diesem Unverpackt-Laden kann man auch essen. Darum gibt's dort diese knuffigen Kissen und hübschen Möbel. 


Nachdem der Einkauf erledigt war, ging es weiter zu meiner Unterkunft in der Nähe von Schneverdingen. Dort habe ich zunächst einmal ausgepackt und dann meine Einkäufe sortiert. Auf dem folgenden Bild seht ihr meine Ausbeute: Verschiedene, mir Schokolade überzogene Nüsse und Beeren, Studentenfutter, Veganes englisches Weingummi, ein Stück Pizza, Nüsse, eine Bambus-Zahnbürste von Hydrophil, ein Massage- und Waschhandschuh, feste Zahnpaste, Deo und einen Ohrreiniger. 


Die Pizza habe ich mir gegönnt, weil ich mittlerweile echt hungrig war, denn ich bin immer zu geizig mir dieses überteuerte Essen an der Raststätte zu geben und das Frühstück lag mittlerweile schon eine ganze Weile zurück. Danach ging es dann aber schon wieder los, endlich in die Heide! Selbstverständlich mit meiner geliebten Klean Kanteen Trinkflasche, meiner guten alten Nikon Kamera und einem klassischen Reiseführer, den ich in einer recht neuen Auflage gebraucht gekauft hatte. Das ist mir immer wichtig, denn schließlich werden für jedes neue Buch auch viele wertvolle Ressourcen verbraucht, was in meinen Augen unnötig ist, denn es gibt so viele Bücher / Reiseführer, die nur einmal gelesen wurden und dann irgendwo im Regal verstauben. 


Dabei gibt es doch so tolle Möglichkeiten seine nicht mehr gewollten Bücher etc. weiter zu geben. Zum Beispiel über eine Büchertauschbox, wie diese tolle ehemalige Telefonzelle in Schneverdingen.

          

Schaut doch mal in eurer Stadt. Vielleicht findet ihr dort auch eine solche wunderbare Bücherbox.:-)  

Soviel zum kleinen Exkurs Bücher betreffend. Zurück zum Thema Zero, bzw. less Waste. Wie ja bereits erwähnt gibt's im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide sehr wenig Möglichkeiten mal eben einzukehren um etwas zu essen und zu trinken. Zudem gibt es zwar jede Menge Bänke um sich einen Moment auszuruhen, aber nicht wie sonst üblich, Mülleimer daneben. Das bedeutet, es ist umso wichtiger, dass man entweder seinen Müll mitnimmt, oder erst gar keinen produziert, weil man gut vorbereitet ist und zum Beispiel Brotdosen, mindestens eine wiederverwendbare Trinkflasche (Wasser ist in der Heide rar, so dass man nicht mal eben die Flasche auffüllen oder an einem Fluss gefiltertes Wasser trinken kann!) und BeesWraps (vegan) dabei hat um sich vorher in der Ferienwohnung oder im Hotel Proviant zusammen zu stellen. Wie das aussehen kann, seht ihr auf den nachfolgenden Bildern. Diese entstanden auf einem Ausflug in den Totengrund und Nahe Niederhaverbeck. Bei den "BeesWraps" handelt es sich um eine vegane Version der australischen Marke "WrappaReusableFoodwraps", die auch in Deutschland bei Kivanta erworben werden kann. Natürlich könnt ihr ähnliche Wraps aber auch selber machen. Anleitungen gibt's reichlich bei YouTube. 


                                       
Rast am Totengrund nahe Wilsede. 



Körnerbrötchen mit Käse, leckere, kalte Apfelschorle und ein traumhafter Ausblick auf den Totengrund - was kann es Schöneres geben?! 


Eine kurze Rast unter einem besonders schönen Baum. 


Wie ihr seht, war ich immer gut versorgt und bin zwischen Frühstück und Abendessen, das ich in verschiedenen Restaurants eingenommen habe, gut über den Tag gekommen. Wie auch schon in Giengen an der Brenz habe ich beim Bestellen in Restaurants darauf geachtet den Strohhalm abzubestellen, was überall super funktioniert hat. 

 Zudem haben die Kassiererinnen im Supermarkt stets positiv auf meine Obst-und Gemüsesäckchen reagiert. 

Mit ein bisschen Vorbereitung kann man also auch in ländlicheren Gegenden, wo nicht an jeder Ecke ein Supermarkt oder Imbiss ist, prima plastikfrei klarkommen. 

Das gilt natürlich nochmal mehr wenn man im Rahmen des Urlaubs einen Ausflug in die wunderschöne Hansestadt Hamburg macht. Dort gibt es besonders viele alternative Läden und auch mehrere Unverpackt-Läden.

Neugierig wie ich war, habe ich mir natürlich auch dort einen rausgepickt und mir etwas zu knabbern für die Zugfahrt zurück nach Schneverdingen gekauft. Zudem wollte ich einmal ausprobieren wie das System "Refill" funktioniert und bin speziell zu einem Unverpackt-Laden gefahren, der dieses laut Webseite anbot. Der Name des Ladens lautet "Stückgut Unverpackt". Er befindet sich in Hamburg-Altona und ist wirklich knuffig, aber trotzdem gut sortiert und mit einer großen Auswahl.  





Leckere Schokorosinen, die es bei uns im Unverpackt-Laden leider nicht gibt. 


In den Säckchen: Snacks für die Zugfahrt und in der Flasche... natürlich frisch abgefülltes Leitungswasser aus dem Stückgut. Das System Refill funktioniert hier sehr gut. So gut ausgestattet ging es zurück nach Schneverdingen, bzw. nochmal in die Oster Heide, denn es war bereits wieder der letzte Abend. Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Allerdings erst nach einem letzen Morgenspaziergang im Pietzmoor, welches bereits nach der kurzen Zeit einer meiner Lieblingsorte in der Lüneburger Heide geworden ist. 

Im Oktober stand dann die letzte längere Reise an. Diese führte mich gemeinsam mit meinem Vater nach Portsmouth (mit Ausflügen nach Brighton & Southampton), eine sehr schöne Hafenstadt an der Südküste  Englands. 

Natürlich gab es hier weniger Herausforderungen als in der Heide, denn man bekam überall etwas zu essen und zu trinken. Erfreulicherweise fanden wir im Supermarkt auch diverse Getränke in Glasflaschen und auch das Leitungswasser ließ sich gut trinken. Zudem gab es beim Bäcker genau wie in Deutschland keinerlei Probleme wenn wir unsere Teilchen in meine Edelstahldose gelegt haben wollten und. 


Ich denke, das hat auch ein bisschen was mit dem Auftreten zu tun. Denn meiner Erfahrung nach reagieren die Leute generell viel positiver, wenn man ganz selbstbewusst an die Sache rangeht und wie selbstverständlich seine Sachen so einkauft, bzw. den Trinkhalm  abbestellt. 

Fast plastikfreies Abendessen. Eine Flasche Ketschup finde ich aber immer noch besser als diese kleinen Tütchen. 


Leckerer Nachtisch! 



Dies konnte ich auch auf verschiedenen Tagesausflügen, unter anderem nach Holland, feststellen. Oder auch hier in Deutschland. Probiert es doch auch einmal aus. Ihr werdet sehen, es ist gar nicht so schwer! 

In diesem Sinne, bis zum nächsten Beitrag, eure
Brilona 



P.S: Nachfolgend noch ein paar Bilder von diversen Ausflügen, Tagestouren und spontanen Trips an den Rhein mit vorherigem Besuch in diversen Caféhäusern. :-) 

Leckeres Abendessen mit Blick auf die Rheinschleife in Boppard. 


Pannekoke in Domburg. Mitgebracht habe ich meinen Coffee to go Becher und den schwarzen Trinkhalm. 


Am Strand von Domburg. Damals noch mit meiner Mizu-Flasche, die ich allerdings jetzt nur noch als Blumenvase benutze, da leider die Lackierung sehr schnell abgeht und sie dadurch eher unansehnlich wird. :-(

Leckerer Feierabendkuchen - spontan gekauft bei den Coffee-Fellows in Düsseldorf. Der passende Kaffee ist in meinem alten "To Go Becher" von Starbucks und in dem hübschen Flaschennetz steckt meine Edelstahl-Trinkflasche. 

Ein kleiner gesunder Snack im Krefelder Zoo. Die Möhrchen liegen auf  einem meiner wunderbaren WrappaReusableFoodwraps. 


Spontaner Feierabend Snack am Rhein. Besorgt mit meiner Eco-Brotbox bei Woyton in Düsseldorf. Dazu gab's leckeren Kaffee und natürlich wieder gesundes Wasser. 



Meine geliebte Klean Kanteen Flasche, die mich überall hin begleitet - hier zur Museumsinsel Hombroich. 


Lecker Soulfood in Köln. Der Strohhalm ist mein Eigener. Ein Glastrinkhalm, den ich gern für Smoothies etc. benutze, damit ich keinen "Fruchtbart" bekomme. 

Poffertjes auf dem Flohmarkt am P1 in Düsseldorf. (Die Tasse ist aus  Porzellan und von einem Kaffeestand, der auch Kaffee "To stay" anbietet.  




 Das soll es gewesen sein. Habt ihr noch Anregungen oder Fragen? Dann schreibt mir doch sehr gern einen Kommentar! Ich würde mich sehr darüber freuen. :-) 










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